Archiv für alternatives Schrifttum

 
 
afas in Ausstellungen und in der Archiv- und Bibliothekslandschaft

Das afas ist seit langem das bundesweit größte freie Archiv für Materialien der Neuen Sozialen Bewegungen. Seine Bedeutung ist in den letzten Jahren noch gestiegen, weil die größten diesbezüglichen Archive in staatlichen Einrichtungen nicht mehr existieren bzw. ihre Sammeltätigkeit eingestellt haben. Erinnert sei hier besonders an das Ende des ID-Archivs im Internationalen Institut für Sozialgeschichte in Amsterdam, aber auch an das APO-Archiv an der Freien Universität Berlin und die Dokumentationsstelle für unkonventionelle Literatur der Bibliothek für Zeitgeschichte in Stuttgart. Einige freie Archive sind durch Kürzung oder Streichung der staatlichen oder städtischen Zuschüsse in ihrer Existenz gefährdet.

Das afas hat zwar als Regionalarchiv für Nordrhein-Westfalen begonnen, doch von Anfang an wichtige überregionale Publikationen gesammelt. Es ist das einzige freie Archiv, das bundesweit und aus dem gesamten Spektrum der Neuen Sozialen Bewegungen fortlaufend sammelt.

StudentInnen, WissenschaftlerInnen und JournalistInnen, aber auch Projekte nutzen seine Bestände.

Das afas hat gute Kontakte zu vielen anderen freien Archiven in der Bundesrepublik, die davon getragen sind, daß man die Arbeit der jeweils anderen kennt und schätzt, daß man sich in den meisten Fällen auch persönlich kennt und daß man sich gegenseitig hilft. Seit 2002 gehört das afas zum Vorbereitungs- und Organisationskreis der regelmäßig stattfindenden Workshops der ,Bewegungsarchive'.

In einer 1995 von der Landesbibliothekenkonferenz NRW herausgegebenen Broschüre wird dem afas aufgrund seiner "einmaligen sozialgeschichtlichen Quellensammlung" eine landesbibliothekarische Bedeutung zuerkannt. Daraus ist ersichtlich, daß das afas gute Verbindungen auch zu "etablierten" wissenschaftlichen Institutionen pflegt. Hier einige Beispiele:

Von Anfang der 90er Jahre bis 2003 hat das afas mit der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf (ULBD) zusammengearbeitet. Finanziert vom NRW-Wissenschaftsministerium wurden in dieser Zeit jährlich 25.000 bis 30.000 Seiten derjenigen Zeitschriften-Bestände verfilmt, die von Papierzerfall bedroht sind. Kopien der Sicherungsverfilmung können sowohl in der ULBD als auch im afas gelesen werden.

Im Laufe der Zeit hat das afas z.B. mit dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach, dem Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf, dem Landschaftsverband Rheinland, dem Historischen Archiv der Stadt Köln, der University of California at Berkeley, der University of Michigan und der Nelson Mandela Foundation in Johannesburg zusammengearbeitet.

Das afas ist in allen wichtigen Archivführern vertreten, so z.B. im ,Reader der anderen Archive', 1990 herausgegeben vom ID-Archiv in Amsterdam, im Band ,1968 in Westgermany. A Guide to Sources and Literature of the Extra-Parliamentarian Opposition', 1998 herausgegeben vom German Historical Institute in Washington D.C., im Archivführer ,Die Studentenproteste der 60er Jahre', 2000 herausgegeben im Auftrag des Vereins deutscher Archivare von Thomas Becker und Ute Schröder, im Fanzine-Index ,Fandom Research' des Rockbüros NRW oder zuletzt im Verzeichnis ,Archive von unten' herausgegeben von Bernd Hüttner.

Ausstellungen

Einige Ausstellungen hat das afas selbst veranstaltet:

In der Düsseldorfer Universitäts- und Landesbibliothek hat 1995 die Ausstellung zum 10-jährigen Bestehen des Archivs stattgefunden. Diese Ausstellung ist von Juli bis Oktober 1997 in veränderter und erweiterter Form in der Deutschen Bücherei Leipzig gezeigt worden.Eine weitere Ausstellung hat das afas in der Volkshochschule Duisburg gezeigt. In verschiedenen anderen Ausstellungen waren afas-Exponate zu sehen:

  • in der Ausstellung ,Traue keinem über 30' des Kultur- und Stadthistorischen Museums der Stadt Duisburg;
  • in der Wanderausstellung ,Jugend Protest Kultur 1968' des Westfälischen Archivamtes;
  • in der Ausstellung ,Einigkeit und Recht und Freiheit. Wege der Deutschen 1949 - 1999' des Deutschen Historischen Museums in Berlin;
  • in der Ausstellung ,Feuer & Flamme' der Internationalen Bauausstellung Emscherpark;
  • in der Ausstellung ,Sonne, Mond und Sterne' der Internationalen Bauausstellung Emscherpark;
  • in der Ausstellung ,Künstliche Versuchung' des Hauses der Geschichte in Bonn;
  • in der Ausstellung ,Zur Vorstellung des Terrors' der Berliner Kunstwerke, die außer in Berlin auch in Graz gezeigt wurde.
  • in der Ausstellung ,Linksruck - Politische und kulturelle Aufbrüche in Bielefeld' im Historischen Museum Bielefeld.
  • beim Tag der Archive mit sieben anderen Duisburger Archiven im Gemeindehaus Ruhrort, März 2016.
 
 
Stand: 17.07.2009 afas-archiv t-online.de