Archiv des Umweltzentrums Münster (UWZ)

Das Umweltzentrum wurde 1980 von Mitgliedern des Arbeitskreises Umwelt Münster (AKU) gegründet als Treffpunkt für selbstorganisierte Gruppen und AktivistInnen jenseits von Parteien. Die AktivistInnen sammelten dort Informationsmaterial für ihre politische Arbeit und begannen so, ein Archiv aufzubauen, welches im Laufe der Zeit zu einem der größten Archive für alternative Bewegungen anwuchs. Im Bestand finden sich zum Beispiel Materialien zu Hausbesetzungen, zur Anti-Atomkraft-Bewegung, zu alternativen Lebensentwürfen, Antimilitarismus, Internationalismus und zur Frauenbewegung.

Bisher konnte nur ein Teilbereich der ca. 1200 Ordner und Schuber erschlossen werden. Es handelt sich dabei um folgende Unterlagen:
– Dokumente aus der Anti-AKW-Bewegung, u.a. zu Protesten gegen den THTR-Hochtemperaturreaktor in Hamm-Uentrop, zum atomarem Zwischenlager in Ahaus oder zur Urananreicherungsanlage in Gronau. Auch zu bundesweiten Protesten, wie in Kalkar und Brokdorf in den 1970er Jahren, finden sich Materialien. Zum Arbeitskreis Umwelt Münster (AKU) sind 6 Ordner im Bestand. Sie enthalten Sitzungsprotokolle, Diskussionspapiere, vereinzelte Korrespondenz sowie viele Flugblätter des AKU. Der AKU wurde 1976/77 in Münster gegründet.
– Unterlagen zu den Themen „neue“ Technologien, neue Medien, Computer, Radios z.B. von der Bürgerinitiative Stoppt Kabelfernsehen aus Dortmund.
– Alternative Lebens- und Wirtschaftsformen: Gegenmodelle zu energiewirtschaftlichen, städtebaulichen und Wohn-Konzepten zum Beispiel Unterlagen der HausbesetzerInnen-Szene in Münster, die sich gegen Wohnungsleerstand und für erschwingliche Mieten eingesetzt hat.
– Interne Unterlagen des Arbeitskreises Umwelt (AKU) zur Gründung des Umweltzentrums.

Diese Unterlagen konnten durch die finanzielle Unterstützung der LWL Kulturstiftung, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur 2020 erschlossen werden.

Vor der Erschließung
Nach der Erschließung und Umbettung in säurefreie Archivkartons

 

 

 

 

 

 

 

Die Erschließung des restlichen Bestands des UWZ-Archivs soll bis Ende 2022 erfolgen.